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Es gibt diese unsichtbaren Schlüsselmomente in der Gesundheit – Momente, in denen alles steht oder fällt. In der westlichen Medizin wird die Milz oft unterschätzt, manchmal sogar als „entbehrlich“ bezeichnet. In der Traditionellen Chinesischen Medizin für Tiere (TCVM) ist das undenkbar – hier ist die Milz das Herzstück der Gesundheit, und ich habe in meiner Arbeit als Tierheilpraktikerin und Dozentin immer wieder erlebt: Ohne eine starke Milz wird Dein Tier nicht gesund.

Inhalte

Die Milz in der TCVM – mehr als ein einzelnes Organ

Wenn ich in diesem Artikel von der Milz spreche, meine ich in Wirklichkeit immer die funktionelle Einheit Milz–Pankreas. In der TCVM betrachtet man beide zusammen – und das hat einen guten Grund.

Die Milz ist das Yin-Organ des Erdelements, ihr Partnerorgan ist der Magen (Yang).
Gemeinsam sind sie die „Wurzel des Nachhimmels-Qi“. Das bedeutet: Alles, was Dein Tier nach der Geburt an Energie aufbaut, entsteht hier. Selbst wenn die vererbte Lebensenergie (Vorhimmels-Qi) schwach ist, kann man über die Milz und den Magen immer noch sehr viel für die Vitalität tun.

Die Milz hat zwei Hauptaufgaben:

  • Transformation – sie wandelt Nahrung und Flüssigkeiten in verwertbare Essenzen um.

  • Transport – sie verteilt diese Essenzen im Körper.

Oder einfacher gesagt: Die Milz ist der große Umwandler und Verteiler im Organismus.
Ich vergleiche sie gerne mit einem zentralen Versorgungszentrum – wenn hier ein Engpass entsteht, bricht die Versorgung in allen Bereichen zusammen.

Die Milz als Motor für Qi und Blut

Ohne die Milz gibt es kein Qi. Das Gu-Qi – also das Nahrung-Qi – wird aus Futter und Wasser gewonnen und in der Milz so aufbereitet, dass es weiterverwendet werden kann.

Aus dem Gu-Qi entstehen gemeinsam mit der Atmung (Lungen-Qi) und dem Ursprungs-Qi (Nieren-Essenz) die beiden wichtigsten Lebenskräfte:

  • Qi – die Lebensenergie

  • Blut – das materielle Fundament der Vitalität

Das Blut wird zwar final im Herzen gebildet, aber ohne die Milz gäbe es dafür nicht genügend Rohmaterial.
In meiner Praxis habe ich immer wieder Tiere gesehen, die unter Blutmangel litten – blasse Schleimhäute, Müdigkeit, matte Augen – und wo sich erst nach einer gezielten Stärkung der Milz eine echte Verbesserung einstellte.

Die richtige Fütterung – der direkte Schlüssel zur Milz

Ich kann es nicht oft genug betonen: Die Ernährung ist der wichtigste Hebel, um die Milz zu stärken.
In der TCVM achten wir auf:

  • Regelmäßigkeit – feste Fütterungszeiten entlasten die Milz.

  • Futtertemperatur – nicht eiskalt, sondern zimmerwarm bis leicht warm.

  • Lebensmittelwahl nach Farbe – Gelb und Orange stärken die Mitte.

Praktische Beispiele:

  • Kürbis, Karotte, Süßkartoffel, Mais, Kartoffel

  • Getreide wie Hirse oder Hafer

  • Kürbis

Wenn ich in der Ausbildung darüber spreche, merke ich oft, wie überrascht viele sind, dass etwas so „einfaches“ wie eine Möhre ein so tiefgreifendes Heilmittel sein kann. Aber genau das ist der Punkt: Es ist simpel – wenn man weiß, was man tut.

Wenn die Milz schwächelt – erkennbare Symptome

Eine gesunde Milz sorgt dafür, dass:

  • der Appetit normal ist,

  • die Verdauung reibungslos läuft,

  • Dein Tier satt wird und das Fressen beendet.

Eine geschwächte Milz hingegen erkennst Du an:

  • Appetitmangel oder mäkeligem Fressen

  • Blähungen, Pupsen, Aufgasung

  • Weichem oder breiigem Kot

  • Trägheit, Muskelschwäche

  • Wassereinlagerungen (Ödeme)

  • Zahnabdrücken auf der Zunge (ein klassisches Zeichen)

Ich sehe das häufig bei Pferden in feuchten Ställen oder bei Hunden, die in feuchten Wohnungen leben. Auch langanhaltend feuchtes Wetter belastet die Milz.

Lachen, lernen, heilen – die Milz als Schlüsselorgan in der TCVM verstehen.

Die Haltefunktion der Milz – unsichtbar, aber entscheidend

Eine der faszinierendsten Aufgaben der Milz ist ihre Fähigkeit, Organe an ihrem Platz zu halten.
Ist sie zu schwach, kann es zu Bindegewebsschwäche kommen. Beim Hund sieht man das als Hängebauch, beim Pferd als durchhängenden Rücken.
In der Humanmedizin kennt man Gebärmuttersenkungen als Beispiel – auch das ist oft Ausdruck einer schwachen Milz.

Die Milz und das Blut – warum sie das „Blutorgan“ ist

In der TCVM kontrolliert die Milz das Blut und verhindert, dass es unkontrolliert aus den Gefäßen austritt.
Ist sie geschwächt, kann es zu:

  • Nasenbluten

  • Einblutungen unter der Haut (Petechien)

  • Blut im Urin oder Kot

Daher gilt: Willst Du Blut und Qi aufbauen, musst Du auch die Milz stärken.
Ich habe gelernt, dass es fast unmöglich ist, Blutmangel zu beheben, ohne die Mitte zu stabilisieren.

Akupunktur- und Therapiepunkte für die Milz

Zu meinen Favoriten gehören:

  • Magen 36 – stärkt Qi, Blut, Immunsystem

  • Milz 6 – harmonisiert Milz, Leber, Niere

  • Milz 2 – Tonisierungspunkt der Milz

Ich nutze sie je nach Tier mit Nadeln, Laser oder Moxa.
Gerade Laserakupunktur ist oft eine gute Option für empfindliche oder nervöse Tiere.

Persönliche Erfahrung aus der Praxis

Ich erinnere mich an einen Wallach, der jahrelang mit schlechter Muskulatur, Bauchansatz und wiederkehrenden Verdauungsproblemen zu tun hatte.
Nichts half dauerhaft – bis wir die Milz gezielt stärkten.
Nach einigen Wochen veränderte sich nicht nur der Kot, sondern das ganze Pferd: Er baute Muskulatur auf, wirkte leistungsbereiter und entspannter.
Diese Momente bestärken mich immer wieder darin, wie mächtig die Arbeit an der Mitte ist.

Video: Die Wahrheit über die Milz in der TCVM

Ich habe zu diesem Thema ein ausführliches Video erstellt, in dem ich Dir noch mehr Details und Praxisbeispiele zeige. Schau es Dir unbedingt an – es wird Dir helfen, die Zusammenhänge noch klarer zu verstehen:

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Mehr Informationen

Fazit – Ohne Milzstärkung kein stabiles Fundament

Die Milz ist weit mehr als nur ein „Verdauungsorgan“. Sie ist das Fundament, auf dem die Gesundheit ruht.
Wenn sie schwächelt, hat das Folgen für jeden Bereich des Körpers – vom Bewegungsapparat über die Verdauung bis hin zum Immunsystem.

Wenn Du also merkst, dass Dein Tier immer wieder gesundheitlich zurückfällt, lohnt es sich fast immer, die Milz in den Blick zu nehmen – und zu stärken.

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