
Es beginnt oft ganz schleichend. Dein Hund steht plötzlich schwerfälliger auf, meidet Treppen oder zögert, ins Auto zu springen. Erst denkst Du, es sei das Alter. Doch dann kommt die Diagnose: Hüftdysplasie. Viele Hundehalter und auch Tiertherapeuten fokussieren sich jetzt reflexartig auf das betroffene Gelenk – die Hüfte. Doch wenn Du tiefer blickst, erkennst Du schnell: Die Hüfte ist nur die Spitze des Eisbergs.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin für Tiere (TCVM) behandeln wir niemals nur „die Hüfte“. Wir behandeln den ganzen Hund – sein Gangbild, seine Haltung, seine Konstitution, seine Lebensenergie. Denn hinter den Symptomen verbirgt sich ein komplexes Zusammenspiel aus Blockaden, Schwächen und Dysbalancen, das weit über ein einzelnes Gelenk hinausgeht.
Inhalte
Was wirklich hinter der HD steckt – und warum Du mehr sehen musst als ein Röntgenbild
Viele Hunde mit Hüftdysplasie kommen erst im späteren Alter in die Praxis. Der Grund? Die genetische Anlage zur HD verursacht häufig erst im Laufe der Jahre Arthrosen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Wenn Du dann nur die Hüfte behandelst, übersiehst Du alle kompensatorischen Probleme, die sich im restlichen Körper manifestiert haben: Knie, Lendenwirbelsäule, Schultern, Ellenbogen – der ganze Bewegungsapparat kann durch die Schonhaltungen und Umverteilungen betroffen sein.
Ich filme das Gangbild meiner Patienten gerne. Nicht nur, weil ich es später analysieren kann, sondern weil es den Besitzern oft die Augen öffnet. In Slow Motion sehen sie plötzlich, wie der Hund das Becken abkippt, ein Hinterbein schont oder wie sich Scherkräfte auf den Übergang von Brust- zur Lendenwirbelsäule auswirken. Genau hier fängt die TCVM schon an zu wirken – nicht mit Nadeln, sondern mit Sehen, Verstehen und Ganzheitlichkeit.

Diagnostische Akupunkturpunkte: Wenn der Körper spricht
Ein entscheidender Schritt in meiner Befunderhebung ist die Palpation diagnostischer Akupunkturpunkte. Hier sprechen nicht nur die Gelenke – der gesamte Körper gibt Hinweise. Schmerzhafte Punkte an der Lende, am Knie oder sogar am Ellenbogen zeigen, dass das System als Ganzes aus dem Gleichgewicht geraten ist. In der TCVM nennen wir das Bi-Syndrom – also eine Störung, bei der Wind, Kälte, Feuchtigkeit oder Hitze den Fluss von Qi und Blut blockieren. Oft übersehen, aber in der Praxis allgegenwärtig.
Deshalb behandle ich nicht die Hüfte, sondern das Muster.
TCVM bedeutet: Den Schmerz verstehen – und seine Wurzel behandeln
Wenn ich bei einem HD-Patienten die Akupunktur plane, dann nutze ich gezielt Qi- und Blut-bewegende Punkte, kombiniere sie mit lokal wirkenden, schmerzlindernden Punkten und berücksichtige dabei die Konstitution und energetische Lage des Hundes.
Wichtig: Ich setze niemals „alle Punkte, die helfen könnten“. Ältere Hunde mit multiplen Arthrosen sind oft energetisch erschöpft. Sie brauchen eine kluge, fein abgestimmte Auswahl, die den Körper stärkt, ohne ihn zu überfordern. Gerade die Kombination aus schmerzlindernden und tonisierenden Punkten macht den Unterschied. Und auch hier zeigt sich die Kunst der TCVM: Du behandelst nicht nur Symptome, sondern stärkst den Körper im Innersten.

Kräuter, die wie Mikroakupunktur wirken
In vielen Fällen kombiniere ich Akupunktur mit chinesischen Kräutern – individuell abgestimmt auf das Muster, das ich diagnostiziere. Ich arbeite dabei gerne mit meinen eigenen Doxtader-Mischungen, wie etwa dem Bewegungskünstler. Diese Rezepturen wirken wie eine tägliche Mikroakupunktur: Sie bewegen Qi und Blut, lindern Schmerzen, leiten pathogene Faktoren wie Kälte oder Feuchtigkeit aus – und stärken bei Bedarf auch das Jing, also die Nierenessenz, die bei erblich bedingter HD geschwächt ist.
Denn genau hier liegt das tieferliegende Thema bei vielen chronischen Gelenkerkrankungen: Das Jing, also die Lebensessenz, ist nicht stark genug, um das Bindegewebe, die Knochen und die Gelenke dauerhaft zu nähren. Auch das kann man – zumindest in Ansätzen – mit der TCVM unterstützen.
Fütterung: Wärme, Blut, Kühlung – was braucht Dein Hund?
Die Ernährung ist in der TCVM niemals nebensächlich. Gerade bei Hunden mit Arthrosen kann sie entscheidend sein. Ein Hund mit Kälte im Gelenkbereich läuft im Sommer plötzlich besser – hier braucht es wärmende, durchblutungsfördernde Futtermittel. Ein anderer hat heiße, entzündete Gelenke – er profitiert von kühlenden Komponenten. Und wieder ein anderer hat trockene, rissige Gelenke mit wenig Gelenkflüssigkeit – hier müssen wir Blut tonisieren.
Diese Entscheidungen treffe ich nie „aus dem Bauch heraus“, sondern auf Grundlage von Pulsdiagnose, Zungenbild und einer gründlichen Anamnese.
Laserakupunktur und Bewegungstherapie
Nicht jeder Hund lässt sich gerne nadeln. Deshalb ist die Laserakupunktur eine wunderbare Alternative – gerade für schmerzempfindliche, ältere oder sehr ängstliche Tiere. Sie wirkt sanft, dringt aber tief ins Gewebe ein und aktiviert dort Qi und Blut.
Wenn ich zusätzlich die Gelenke durchbewege, funktionell teste und die Muskulatur palpiere, ergibt sich ein vollständiges Bild. Und genau darauf baut dann mein Therapieplan auf – Schritt für Schritt, individuell abgestimmt.
TCVM bei HD – was wirklich hilft
Zusammengefasst bedeutet TCVM bei HD für mich:
- Gründliche Anamnese: inklusive Gangbildanalyse, Palpation und Diagnose nach TCVM-Kriterien
- Ganzkörpertherapie: nicht nur die Hüfte, sondern alle betroffenen Strukturen
- Individuelle Punktkombination: mit Fokus auf Schmerzreduktion, Beweglichkeit und Unterstützung der Konstitution
- Fütterung und Kräuter: abgestimmt auf die energetische Lage des Hundes
- Sanfte Techniken wie Laserakupunktur: besonders bei sensiblen Patienten
Und vor allem: Verständnis für das ganze Tier. Nicht nur für das Gelenk, das gerade auf dem Röntgenbild zu sehen ist.
Mein YouTube-Video zum Thema
Hier kannst Du Dir mein ausführliches YouTube-Video ansehen:
Darin erkläre ich Dir Schritt für Schritt, wie ich vorgehe – und worauf Du in Deiner Therapie achten solltest.
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