
Es beginnt nicht immer dramatisch. Kein plötzlicher Hustenanfall. Kein akutes Atemnotsyndrom.
Sondern oft ganz leise.
Ein Pferd, das plötzlich nicht mehr mitläuft.
Ein Hund, der sich nicht mehr gerne berühren lässt.
Ein Tier, das sich innerlich zurückzieht, obwohl es äußerlich „funktioniert“.
Und genau da beginnt die Lunge zu flüstern.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin für Tiere – kurz TCVM – ist die Lunge weit mehr als ein Organ für den Gasaustausch. Sie ist der Wächter unserer Grenzflächen. Der feinsinnige Beobachter zwischen Innen und Außen. Und genau deshalb beginnt sie still, aber eindrücklich zu sprechen, wenn etwas aus der Balance gerät.
Inhalte
Was die Lunge in der TCVM wirklich ist – mehr als nur Atmung
Die Lunge ist das erste Organ, das wir in der TCVM unterrichten. Und das ist kein Zufall.
Sie ist der Eintrittspunkt für das Himmels-Qi – also das Qi, das wir aus der Luft aufnehmen. Gemeinsam mit dem Gu Qi, dem Nahrungs-Qi, das aus der Milz kommt, entsteht das Zhong Qi – das „Brust-Qi“, das im gesamten Körper zirkuliert und essenziell für Immunfunktion, Haut und Energie ist.
Die Lunge nimmt also nicht einfach nur Sauerstoff auf. Sie vermischt Qi. Sie verteilt Qi.
Und sie gibt es weiter – an das Herz, an den gesamten Körper.
Diesen Fluss beschreiben die Chinesen als zarten, rhythmischen Austausch – wie Ebbe und Flut. Einatmen, ausatmen. Aufnehmen, abgeben.
Störungen in diesem Fluss erkennt man daher nicht nur an der Atmung, sondern an Haut, Vitalität, Temperaturregulation und sozialer Interaktion.

Wei Qi – das unsichtbare Schutzschild
Die Lunge hat in der TCVM die Aufgabe, das sogenannte Wei Qi – das Abwehr-Qi – zu verteilen.
Es schützt unseren Körper (und den unserer Tiere) vor Wind, Kälte, Hitze und anderen krankmachenden Einflüssen. Es ist unsere energetische Haut, unser „unsichtbarer Schutzmantel“.
Wenn die Lunge schwach ist, funktioniert dieser Schutz nicht mehr richtig.
Was dann passiert?
Tiere frieren schneller, haben ständig Infekte, reagieren auf Zugluft, bekommen juckende Haut oder entwickeln Ekzeme.
Und irgendwann – beginnt die chronische Erkrankung.
Die Haut – das äußere Gesicht der Lunge
Die TCVM sieht die Haut als das direkte Ausdrucksorgan der Lunge.
Ist die Lunge gesund, ist die Haut geschmeidig, gut durchblutet, widerstandsfähig.
Ist die Lunge geschwächt, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
-
trockene, schuppige Haut
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struppiges, glanzloses Fell
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Ekzeme, vor allem im Bereich von Hals und Brust
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Schwitzen bei leichter Belastung
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oder paradoxerweise: gar kein Schwitzen mehr
Gerade bei Pferden sehe ich oft diese Kombination: Im Winter das equine Asthma – im Sommer das Sommerekzem. Zwei Gesichter derselben Dysbalance. Immer geht es um die Lunge. Immer geht es um Regulation.

Hier wird der Daumengriff gezeigt
Wenn Husten nur das Symptom ist
Ein Tier hustet nicht einfach, weil „es zieht“.
Ein Tier hustet, weil es eine Disharmonie gibt.
In der TCVM sprechen wir von einer Störung des Auf- und Absteigens des Qi.
Die Lunge hat die Aufgabe, Qi nach unten zu lenken – das sogenannte Abwärts-Qi. Wenn dieses nicht fließen kann, steigt das Qi nach oben: Es entsteht Husten, Keuchen, manchmal sogar Erbrechen.
Und dabei geht es nicht nur um akute Infekte. Auch chronischer Husten, Reizhusten ohne Schleim, oder ein ständiges „Abhusten“ ohne Erfolg – all das weist auf eine Störung im Funktionskreis Lunge hin.
Kummer – der stille Angreifer
Die Emotion der Lunge ist Kummer.
Und ja, Tiere trauern.
Sie leiden unter Trennungen, unter dem Verlust eines Sozialpartners, unter einer lieblosen Umgebung.
Ich habe unzählige Tiere erlebt, deren Lungenkrankheiten nach einem einschneidenden emotionalen Erlebnis begannen:
Ein Pferd, das nach dem Verkauf seines Stallpartners nicht mehr tief durchatmete.
Ein Hund, der nach dem Umzug apathisch wurde und allergische Hautprobleme entwickelte.
Ein Tier, das nach dem Tod seines Menschen „leiser“ wurde – innerlich und äußerlich.
Kummer drückt den Brustkorb zusammen. Man sitzt gebeugt, atmet flacher, zieht sich zurück. Die Schultern heben sich – wie ein Schutzschild. Auch bei uns Menschen. Schau mal, wie Du sitzt, wenn Du traurig bist. Genau da leidet die Lunge mit.
Die Lunge liebt Haltung – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn
Nicht nur Gefühle, auch die Körperhaltung beeinflusst das Lungen-Qi.
Ein zusammengesunkener Brustkorb, hochgezogene Schultern, ein ständiger Rundrücken – all das blockiert das Qi der Lunge. Und umgekehrt: Eine freie, aufrechte Haltung stärkt die Atmung und die Verbindung zur Welt.
Besonders im Alter – bei Hund, Pferd oder Mensch – sehe ich das oft: Die Haltung sackt zusammen, das Qi kann nicht mehr frei fließen. Und das hat weitreichende Folgen: Verdauung, Haut, Immunsystem, Kreislauf – alles hängt am freien Qi-Fluss.
Die häufigsten Symptome einer gestörten Lunge in der TCVM
Husten (akut oder chronisch)
Atemnot
trockene oder juckende Haut
Sommerekzem / allergische Reaktionen
chronische Infekte oder ständige Erkältungen
Müdigkeit, Schlappheit, Frösteln
Schwitzen ohne Anstrengung oder gar kein Schwitzen
sozialer Rückzug, keine Resonanz
Kummer, Melancholie, stille Traurigkeit
Ödeme im Kopf- oder Vorderkörperbereich
Video-Tipp: Wenn die Lunge flüstert – Ich kann nicht mehr
In meinem neuen YouTube-Video erkläre ich Dir ganz anschaulich, wie die Lunge aus Sicht der TCVM funktioniert, woran Du eine Schwäche erkennst und wie Du Dein Tier unterstützen kannst.
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Mehr InformationenUnd was kannst Du jetzt tun?
Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Tier ein Lungenproblem hat – körperlich oder emotional –, dann kannst Du beginnen, zu beobachten.
Wirklich hinsehen. Hinhören.
Und dann gezielt handeln.
💡 Unterstütze das Lungen-Qi durch:
eine passende Fütterung
punktuelle Akupressur
oder kontrollierte Laserakupunktur
Kräuterrezepturen wie DOX-2 Bai He Gu Jin Tang oder DOX-1 Su Zi Jiang Qi Tang – je nach Muster
sanftes Training mit Atemfokus (z. B. bei Pferden Bodenarbeit mit Achtsamkeit)
vor allem aber: liebevolle, präsente Zuwendung.
Denn wenn die Lunge sagt: Ich kann nicht mehr, dann meint sie oft auch: Ich werde nicht mehr gehört.
Dein nächster Schritt:
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In dieser Ausbildung lernst Du die Funktionskreise, darunter auch die Lunge, von Grund auf kennen – mit all ihren Symptomen, Mustern, Behandlungsmöglichkeiten und emotionalen Hintergründen.
Du bekommst Einblicke in Akupressur, Lasertherapie, Fütterung und Kräuter – speziell angepasst auf Dein Tier.
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Tina Doxtader
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