Stell dir vor, dein Pferd, das sonst so lebensfroh über die Weide galoppiert, bewegt sich plötzlich zögerlich und schmerzhaft. Eine Szene, die jedem Pferdebesitzer das Herz schwer macht. Was wenn ich dir sage, dass die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TCVM) hier nicht nur Erklärungen, sondern auch Hoffnung bieten kann? Heute tauchen wir tief in das Verständnis der Hufrehe aus der Perspektive der TCVM ein, eine faszinierende und oft übersehene Sichtweise auf eine der am meisten gefürchteten Erkrankungen bei Pferden.
Inhalte
Hufrehe aus Sicht der TCVM
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Hufrehe nicht einfach als eine Erkrankung der Hufe angesehen. Es ist vielmehr ein Symptom eines tiefer liegenden Ungleichgewichtes im gesamten Körper, insbesondere im Energiefluss, bekannt als Qi. Nach TCVM-Ansicht ist die Hauptursache für Hufrehe eine Stagnation des Qi und Blutes, kombiniert mit einer Anhäufung von Hitze und Feuchtigkeit im Körper.
Hufrehe kann leider langfristige Spuren hinterlassen.
Entstehung von Hufrehe nach TCVM
Hufrehe entsteht, wenn das Leber-Qi, das normalerweise für den reibungslosen Fluss von Qi und Blut im Körper verantwortlich ist, stagniert. Diese Stagnation kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, einschließlich Stress, unangemessene Fütterung oder übermäßige körperliche Belastung. Die Leber spielt in der TCVM eine zentrale Rolle bei der Regulierung der Emotionen und der körperlichen Spannung, was bedeutet, dass emotionale Unruhe oder körperliche Überforderung direkt die Gesundheit der Leber und somit das Risiko für Hufrehe beeinflussen kann.
Die Stagnation führt dazu, dass Hitze im Körper entsteht, speziell im Lebermeridian. Diese Hitze kann dann die Blutzirkulation in den Hufen beeinträchtigen, was zu Entzündungen und der typischen Symptomatik der Hufrehe führt. Zusätzlich kann eine Überlastung durch Feuchtigkeit im Körper – oft hervorgerufen durch eine unpassende Fütterung – die Situation verschärfen, indem sie den Körper daran hindert, diese Hitze effektiv zu eliminieren.
In meiner Praxis als Tierheilpraktikerin habe ich die Macht der TCVM bei der Behandlung von Hufrehe wiederholt erlebt. Eines der eindrücklichsten Beispiele war ein Pferd namens “Milo”. Milo litt unter wiederkehrender Hufrehe, die durch traditionelle Methoden nur wenig Linderung fand. Durch die Integration von Akupunktur, speziellen Kräuterzubereitungen und Anpassungen in der Fütterung und Haltung konnte Milos Leber-Qi wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Seine Erholung war nicht nur eine Linderung seiner Symptome, sondern eine umfassende Verbesserung seiner Lebensqualität.
Die Behandlung von Hufrehe mit TCVM erfordert ein tiefes Verständnis der zugrunde liegenden Ungleichgewichte im Körper und eine ganzheitliche Herangehensweise an die Gesundheit des Pferdes. Es geht darum, den Körper zu harmonisieren, das Qi zu bewegen, Hitze zu klären und Feuchtigkeit zu eliminieren. Die TCVM bietet eine wertvolle Perspektive und wirksame Behandlungsoptionen, die sowohl die Symptome als auch die Ursachen von Hufrehe angehen.
Behandlung der Ting-Punkte mit der Laserdusche
Erkennen von Hufrehe aus der Sicht der TCVM
In der TCVM wird das Erkennen von Hufrehe nicht nur durch die Beobachtung physischer Symptome vorgenommen, sondern auch durch das Verständnis der energetischen Disharmonien, die dazu führen. Hier sind einige Schlüsselindikatoren, auf die TCVM-Praktiker achten, um Hufrehe zu diagnostizieren:
– Qi-Stagnation und Blutstase: Diese Zustände können oft durch eine verminderte Beweglichkeit und sichtbare Schmerzen im Gang des Pferdes erkannt werden. Pferde mit Qi-Stagnation zeigen möglicherweise ein Zögern, sich zu bewegen, oder eine offensichtliche Steifigkeit.
– Hitze im Körper: Hitze kann sich durch einen übermäßig warmen Huf oder durch Fieber manifestieren. Pferde mit Hufrehe weisen oft eine erhöhte Temperatur in den betroffenen Hufen auf.
– Feuchtigkeitsansammlung: Sie zeigt sich in einer gedunsenen Zunge und einem schlüpfrigem Puls. Die Feuchtigkeit zusammen mit der Hitze kann zu einer Entzündung führen, die sich in den Hufen bemerkbar macht.
Diese Indikatoren helfen TCVM-Praktikern, ein umfassendes Bild von der energetischen Gesundheit des Pferdes zu bekommen und entsprechend zu behandeln.
Entgiftung eines Pferdes bei Hufrehe in der TCVM
Die Entgiftung, oder das “Klären” von Toxinen aus dem Körper, ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung von Hufrehe in der TCVM. Hier sind einige Methoden und Ansätze, wie man ein Pferd in diesem Sinne behandeln kann:
– Akupressur/(Laser-)akupunktur: Gezielte Akupressur/Akupunktur kann verwendet werden, um Hitze und Stagnation im Körper zu lindern. Punkte wie Leber 3 und Dickdarm 4 sind besonders nützlich, um das Leber-Qi zu bewegen und die allgemeine Zirkulation von Qi und Blut zu fördern.
– Kräutertherapie: Kräuter spielen eine wichtige Rolle bei der Entgiftung. Formulierungen wie “Long Dan Xie Gan Tang” sind speziell dafür konzipiert, Hitze und Feuchtigkeit aus der Leber und Gallenblase zu entfernen, was besonders nützlich ist, um die Symptome der Hufrehe zu mildern.
– Management und Fütterung: Die Anpassung der Fütterung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass keine weiteren Toxine aufgenommen werden, die die Hufrehe verschlimmern könnten. Eine Diät, die arm an zucker- und stärkehaltigen Futtermitteln ist und reich an antioxidativen, entzündungshemmenden Zutaten wie Omega-3-Fettsäuren, kann helfen, den Körper zu “kühlen” und die Entzündungsreaktion zu minimieren.
– Lifestyle-Änderungen: Regelmäßige, sanfte Bewegung kann helfen, die Durchblutung zu fördern und Stagnationen zu vermeiden. Ebenso wichtig ist es, Stressfaktoren zu minimieren, da Stress das Leber-Qi negativ beeinflussen und zur Stagnation beitragen kann.
Akupressurpunkte bei Hufrehe
In der TCVM wird Akupressur eingesetzt, um das Qi (die Lebensenergie) zu harmonisieren und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Bei der Behandlung von Hufrehe konzentrieren sich die Akupressurpunkte darauf, Stagnation zu lösen, Hitze zu klären und Schmerzen zu lindern. Hier sind einige spezifische Punkte, die bei Hufrehe besonders nützlich sind:
– Leber 3 (Tai Chong): Dieser Punkt wird oft als der wichtigste Punkt zur Bewegung von Leber-Qi angesehen. Er hilft, Stagnation zu lösen und ist besonders wirksam bei der Linderung von Schmerzen und der Behandlung von Hitzebedingungen.
– Dickdarm 4 (He Gu): Kann bei Hufrehe zur Schmerzlinderung, Reduzierung von Entzündungen und zur Verbesserung der Durchblutung beitragen, was insgesamt den Heilungsprozess unterstützt.
– Lunge 9 (Tai Yuan): kann die Durchblutung in den Extremitäten verbessern und damit die Heilung von Hufrehe fördern, indem er hilft, Sauerstoff effizienter zu den betroffenen Bereichen zu transportieren.
Diese Akupressurpunkte können regelmäßig stimuliert werden, um die Zirkulation zu verbessern, Schmerzen zu reduzieren und die allgemeine Erholung zu unterstützen. Die Technik ist einfach: Druck wird sanft, aber fest für einige Minuten ausgeübt, wobei der Druck langsam erhöht und dann wieder reduziert wird.
Kräutertherapie bei Hufrehe
Neben der Akupressur spielt die Kräutertherapie eine entscheidende Rolle in der TCVM bei der Behandlung von Hufrehe. Hier sind einige Kräuter, die häufig verwendet werden:
– Jiao Gu Lan (Gynostemma pentaphyllum): Oft als “Kraut der Unsterblichkeit” bezeichnet, fördert dieses Kraut die Durchblutung und reguliert das Immunsystem. Es wird oft bei chronischen Krankheiten und zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer und Belastbarkeit eingesetzt.
– Shan Zha (Crataegus): Bekannt für seine herzstärkenden und gefäßerweiternden Eigenschaften, hilft Hawthorn, die Durchblutung zu verbessern und ist besonders nützlich bei der Reduzierung von Hufrehe-assoziierten Entzündungen.
– Dan Shen (Salvia miltiorrhiza): Auch als chinesischer Salbei bekannt, wird Dan Shen häufig zur Verbesserung der Blutzirkulation verwendet und hat starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Diese Kräuter können einzeln oder in Formeln kombiniert werden, um ihre Wirkung zu maximieren. Es ist wichtig, sie unter Anleitung eines erfahrenen TCVM-Praktikers zu verwenden, um sicherzustellen, dass sie korrekt dosiert werden und auf die spezifischen Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt sind.
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Tina Doxtader
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