Die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TCVM) bietet einen ganz besonderen Ansatz in der Diagnostik und Therapie, der sich grundlegend von der westlichen Veterinärmedizin unterscheidet. Diese Unterschiede sind essenziell, um die Bedeutung einer fundierten Ausbildung in der TCVM-Diagnostik hervorzuheben:

1. Einzigartiger diagnostischer Ansatz: TCVM basiert auf einem ganzheitlichen Verständnis des Tieres und seiner Umwelt. Die Diagnostik berücksichtigt nicht nur physische Symptome, sondern auch emotionale, verhaltensbedingte und umweltbedingte Faktoren. Dieser umfassende Ansatz ermöglicht es, die wahren Ursachen von Erkrankungen zu erkennen, statt nur die Symptome zu behandeln.

2. Überwindung der “Kochbuchakupunktur”: Eine oberflächliche Herangehensweise, die lediglich auf das Setzen von Akupunkturpunkten basiert, ohne das gesamte Krankheitsbild und den individuellen Zustand des Tieres zu berücksichtigen, wird oft als “Kochbuchakupunktur” bezeichnet. Diese Methode mag kurzfristige Linderung bieten, greift jedoch zu kurz, um langfristige Heilung zu erzielen. Die TCVM strebt danach, die Wurzel der Erkrankung zu identifizieren und von dort aus eine ganzheitliche Behandlung anzusetzen.

3. Langfristige Heilung und Prävention: Der Schlüssel zum Erfolg in der TCVM liegt darin, die zugrunde liegenden Ursachen einer Erkrankung zu verstehen und zu behandeln. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der TCVM-Diagnostik. Durch diese Herangehensweise wird nicht nur eine dauerhafte Heilung angestrebt, sondern auch präventive Maßnahmen werden gefördert, um zukünftige Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

4. Komplexität der Diagnosemethoden: In der TCVM gibt es vielfältige Diagnosemethoden wie Pulsdiagnose, Zungendiagnose und die Beurteilung von Qi (Energiefluss), die ein umfassendes Bild vom Gesundheitszustand des Tieres liefern. Diese Methoden erfordern ein tiefes Verständnis und eine sorgfältige Anwendung, um effektiv zu sein.

5. Bedeutung der individuellen Behandlung: TCVM erkennt die Einzigartigkeit jedes Tieres an. Eine erfolgreiche Diagnose und Behandlung setzt voraus, dass die spezifischen Bedürfnisse und die individuelle Konstitution des Tieres berücksichtigt werden. Dies steht im Gegensatz zu einer standardisierten Behandlung, wie sie oft in der westlichen Medizin angewendet wird.