Moxibustion – Mit Wärme sanft Verspannungen lösen und vieles mehr!
Hallo, ich bin Undine Wunderlich, TCVM Therapeutin, und möchte Ihnen in diesem Artikel die Moxabehandlung näher bringen. Damit möchte ich Ihnen eine Behandlungsmethode der Traditionellen Chinesischen Veterinärmedizin (TCVM) aufzeigen. Dies ist eine Anwendung, mit der Sie Ihr Tier, vor allem im Winter und bei verschiedenen Disharmonien sowie Erkrankungen, die sich durch Kälte verschlimmern oder durch Kälte bedingt sind, sehr gut unterstützen und das Wohlbefinden Ihres Tieres steigern.
Inhalte
Moxibustion
Durch Moxibustion wird das Tier darin unterstützt, das Gleichgewicht von Yin und Yang im Körper zu halten oder wieder zu erlangen. Durch das Zuführen der „Moxa-Wärme“ wird die eingedrungene Kälte im Körper sozusagen aufgebraucht
und Yin und Yang stehen wieder im Ausgleich zueinander. Ebenfalls wird durch die Wärme auch die innere Mitte gestärkt und die Entspannung gefördert. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf das Immunsystem aus und der Organismus wird
gestärkt.
Viele Menschen, denen ich Moxa beschreibe, sind zunächst zurückhaltend, da die Vorstellung mit der Glut dicht am Tier zu sein, eine Unsicherheit bei ihnen auslöst. Ich kann diese Bedenken durchaus verstehen, da es mir ähnlich ging. Ich probierte Moxa an meinen Tieren aus und war positiv überrascht, über die Wirkung von Moxa. Meine Pferde haben die erste Behandlung genossen und werden sehr gerne von mir „gemoxt“.
Bevor ich auf die Behandlung mit Moxa eingehe, möchte ich Ihnen einen kleinen Überblick über die fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geben. Durch den gespannten Rahmen über die fünf Säulen der TCM erhalten Sie einen Überblick, in welchem Anwendungsbereich Sie sich mit der Moxabehandlung befinden und haben dadurch ein besseres Verständnis für den Einsatz und die Wirkung von Moxa.
Safira genießt eine Behandlung mit der Moxapfeife 🐎💚
Die 5 Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin
Zunächst denken die meisten Menschen bei der TCM an Akupunktur und die Nadeln im Körper. Doch dahinter verbergen sich die verschiedenen Meridiane und deren Verläufe über den Körper, auf denen sich die Akupunkturpunkte befinden. Das Wissen über die Wirkung der einzelnen Akupunkturpunkte und der gesamte Hintergrund der über 2.000 Jahre alten Medizin, die über die Zeit gewachsen ist und sich bis heute entwickelt, stellt die Grundlage der Akupunktur dar. Orientiert an dem Therapieziel wählt die Therapeutin oder der Therapeut verschiedene Punkte aus, die entweder durch eine Akupressur mit dem Finger oder einem Akupunkturstäbchen, einer Akupunkturnadel, einem Laser oder mit der Moxibustion stimuliert werden. In Kurzform erklärt, wird dadurch ein Reiz gesetzt, der die gewünschte Wirkung im Körper erzielt und zur Selbstheilung anregt. In diesem Moment stellt sich auch das Deqi-Gefühl ein, welches sich sinngemäß als „Qi erlangen“ beschreiben lässt.
Als nächste Säule reiht sich die Traditionelle Chinesische Arzneimitteltherapie (TCA) ein. Sie ist sehr komplex und umfangreich mit einem umfangreichen Wirkungsspektrum. Der Ginseng (Ren Shen) ist sehr bekannt und gilt als Qi-Tonikum schlechthin, gefolgt von der Yamswurzel (Dioscorea), sie wird sehr gerne als Jing-Tonika eingesetzt. Das Jing wird in der TCM als die „Quelle des Lebens“ bezeichnet, bildlich beschrieben ist es eine wertvolle klare Substanz, die man zu schätzen bewahren sollte. Heilpilze, wie beispielsweise der Reishi, auch als Pilz des ewigen Lebens bezeichnet, finden sich ebenfalls in der TCA wieder. Insgesamt stellen die klassischen Rezepturen der TCA, die es bereits als fertige Kräutermischungen auf dem Markt gibt, bei der richtigen Anwendung und Dosierung, meines Erachtens nach eine wahre Bereicherung dar.
Die Diätetik ist eine weitere Säule – „Du bist was du isst!“. Im Allgemeinen basiert die TCM darauf, dass man selbst am besten – oder eben auch nicht – zu seiner Gesundheit beiträgt, mit dem, was man täglich tut und somit auch isst. Damit wird ebenfalls auf die gesamte Lebenshaltung und Lebensumstände in jeglicher Form abgezielt. Als kleinen Einstieg in diese Säule der TCM: Es ist empfehlenswert, ein warmes Frühstück in der Zeit von 07:00 Uhr – 09:00 Uhr zu sich zu nehmen. Der Hintergrund ist, dass der Magen gerne Warmes mag und dadurch das Erdelement und die innere Mitte gestärkt wird. Gleichzeit befindet sich in dieser Zeitspanne auf der Organuhr die Maximalzeit für den Magen. Davon ausgehend ist dieses Organ maximal mit Energie durchflutet und bereit die erste Mahlzeit aufzunehmen. Die Ernährung aus Sicht der TCM ist ebenfalls eine sehr umfangreiche Thematik. Nicht nur die körperliche Konstitution, sondern auch die Betrachtung der Auswahl der Nahrungsmittel im Hinblick auf das vorherrschende Klima einer Region finden ihre Berücksichtigung, da Nahrung im Körper eine Wirkung von Trockenheit, Feuchtigkeit, Hitze oder Kälte erzeugt. Die angeborene Genetik des Körpers soll aus Sicht der TCM über die Nahrungsaufnahme nachversorgt, gestärkt und geschützt werden.
Zur weiteren Säule gehören Qi-Gong und Tai Chi ähnlich wie Yoga wird durch die Übungen eine Entspannung mit gleichzeitiger Kräftigung des Körpers erzielt. Hervorzuheben ist, dass durch das Ausführen der Übungen der Qi-Fluss
angeregt und reguliert wird. Ebenfalls ist die Förderung eines ruhigem Atmens im Fokus, der zu einem längeren Leben beitragen kann.
Die Tuina-Massage regt den Qi-Fluss an und steigert das Wohlbefinden und stellt ebenfalls eine eigene Säule in der TCM dar.
Damit schließe ich den Überblick der fünf Säulen der TCM ab.
Um Ihnen noch einen weiteren Rahmen der Grundlagen zu eröffnen, gehe ich auf das Yin und Yang ein. Das Yin bedeutet in der TCM die Dunkelheit, die Nacht, das Kühle, das Bewahrende und zeigt sich in sanften Bewegungen und
stellt etwas Tiefgründiges dar. Es ist langsam, greifbar und verdichtet. Im Gegensatz dazu ist das Yang die Helligkeit, der Tag, das Warme, das Zerstreuende und zeigt sich in kraftvollen Bewegungen und stellt etwas Schöpferisches dar. Es ist schnell, nicht greifbar und energetisch fließend. Es ist immer beides vorhanden, ein Auseinanderfallen von Yin und Yang stellen das Lebensende dar. Daraus erschließt sich, dass Gesundheit ein Gleichgewicht von Yin und Yang bedeutet. Zusammengefasst erzielt die TCM mit ihren Therapieformen, das Beibehalten oder das Wiedererlangen des Gleichgewichts von Yin und Yang. Ziel ist das Bewahren und Stärken des Jing, der Essenz, welche sich als Lebensenergie beschreiben lässt.
„Gesundheit kann nur in Übereinstimmung und Harmonie mit der Umwelt erhalten und wieder erlangt werden!“
Erwärmen von Akupunkturpunkten
Bei der Moxibustion, dem Erwärmen von Akupunkturpunkten durch die Glut einer Moxazigarre, wird das Yang eines Lebewesens gestärkt und die Wärme der Glut wird im Körper aufgenommen und gespeichert, anders als bei einer Wärmflasche oder beispielsweise einem Kirschkernkissen. Die Wärmebehandlung von Akupunkturpunkten wird im Chinesischen „Zhenjiu“ genannt und bedeutet „Nadel erwärmen“.
In der kalten Jahreszeit, die aktuell beginnt – und dieser Artikel von mir somit zum passenden Zeitpunkt erscheint – verschlimmern sich kältebedingte Symptome. Pferde und Hunde neigen vermehrt zu Verspannungen, sind anfälliger für Erkältungskrankheiten oder der Hund bekommt eine Schneegastritis. Einige Vierbeiner neigen generell vermehrt zum Frieren und bevorzugen warme Orte. Der Hund, der sich gerne in sein Körbchen am Kamin kuschelt oder das Pferd, was den Unterstand bevorzugt und gerne eingedeckt wird. Der Körper dieser Tiere verträgt Kälte im Allgemeinen nicht gut, meistens sind es die „Niere-Typen“. („Die fünf Typen der Traditionellen Medizin“ sind von mir in einem weiteren Artikel ausführlich beschrieben.) Genauso neigen auch ältere und bereits erkrankte Tiere dazu, sich bei winterlichen Temperaturen schlechter zu fühlen.
Die Wirkung von Moxa
Wie bereits beschrieben wirkt Moxa entspannend und wohltuend, wodurch das Wohlbefinden und das Immunsystem gestärkt werden.
Auf einer tieferen Ebene betrachtet wird durch das Zuführen der angenehmen „Moxa-Wärme“ das Yang erhöht. Es wird Energie in das Tier geleitet. Gleichzeitig wird der Anteil an Yin, also Kälte und Feuchtigkeit durch das Zuführen von Yang „verbraucht“. Dadurch erhält der Organismus sein Gleichgewicht von Yin und Yang zurück. Durch diesen Ausgleich, der Harmonie von Yin und Yang ist das Tier widerstandsfähiger gegen äußere pathogene Faktoren. Im Winter sind dies insbesondere Kälte, Feuchtigkeit und Wind. Aus diesem Grund ist Moxa besonders wirksam zum Schutz vor
Erkältungskrankheiten. Die eingedrungene Kälte wird durch Moxa-Wärme „aufgebraucht“ und rausgeleitet. Doch nicht nur bei angehenden Erkältungen, sondern auch bei Muskelverspannungen, Knochen- und Gelenkerkrankungen (Arthrose, Spat, Rheuma) ist Moxa empfehlenswert. Die glimmende Glut stärkt das Blut und bringt es mit dem Qi in Bewegung. Diese lösende Wirkung lindert die Beschwerden und erhöht die Lebensqualität des Tieres.
Mögliche Anwendungsbereiche
In diesem Abschnitt meines Artikels möchte ich Ihnen einen etwas tieferen Einblick in die TVCM geben. Dadurch haben Sie die Möglichkeit als Tierbesitzer oder Tierbesitzerin einen weiteren Blickwinkel für Einsatzbereiche der Moxibustion zu erkennen. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass das Wissen über die TCVM sehr umfangreich und vielschichtig ist und sich meine Erläuterungen auf das Wesentliche konzentrieren. Hat Ihr Tier starke Beschwerden, wenden Sie sich bitte an einen TCVM-Therapeuten oder einen Tierarzt. Durch die Wärme von Moxa führen Sie Ihrem Tier „Yang-Energie“ zu. Dadurch stärken Sie auch die Lebensenergie Ihres Tieres. Ebenfalls leiten Sie Feuchtigkeit aus dem Organismus aus. Dadurch können Sie Ihr Tier bei Disharmonien, die im Zusammenhang mit Feuchtigkeit und Kälte stehen, durch das Zuführen von Wärme unterstützen.
Lebensenergie mit Moxa stärken
Das „Tor des Lebens“ wird in der TCVM als „Mingmen“ bezeichnet. Dieser Punkt ist auf dem Lenkergefäß zu lokalisieren (LG4) und liegt zwischen dem 2. und 3. Lendenwirbel. Das Feuer des Lebens Ihres Tieres stärken Sie, indem Sie die
gesamte Zone des Lendenbereiches „moxen“. Durch das Behandeln der Zone im Lendenbereich erreichen Sie gleichzeitig den Punkt Bl23. Er ist ein sehr guter Punkt, um die Essenz Ihres Tieres zu stärken. Bei chronischem Husten und bei Allergien können Sie diesen Bereich ebenfalls „moxen“. Nehmen Sie gerne den Bauchnabel und den umliegenden Bereich Ihres Tieres dazu. Sie befinden sich dann auf dem Konzeptionsgefäß (KG6-KG8), stärken die innere Mitte Ihres Tieres und die Lebensenergie. Aus diesem Grund ist das Konzept bei jüngeren Tieren mit Wachstumsstörungen und älteren Tieren besonders zu empfehlen.
Ältere Tiere durch die Wirkung von Moxa stärken
Für ältere Tiere gibt es zusätzlich zum Stärken der Lebensenergie noch weitere Körperbereiche, mit denen Sie eine positive Wirkung erzielen können. Diese sind beim Pferd die Punkte am Hinterhuf in der Ballengrube und beim Hund die
Unterseite der Pfoten am Hinterbein. Sie wirken an diesen Stellen auf den Punkt Ni1 ein. Mit dem „Moxen“ an der Innenseite am Sprunggelenk befinden Sie sich in dem Bereich von Ni3. Beide Punkte haben eine stärkende Wirkung auf den Nierenmeridian und das „Nieren-Yang“ geben Energie und stärken die Essenz Ihres Tieres.
Wirkung auf Gelenke, Knochen und Muskulatur
Bei Beschwerden im Bewegungsapparat, die im Zusammenhang mit der Wirbelsäule stehen, „moxen“ Sie gerne die gesamte Wirbelsäule Ihres Tieres. Bei häufigen Rückenschmerzen nehmen Sie gerne den äußeren Bereich direkt über dem Sprunggelenk mit dazu, an dieser Stelle befindet sich Bl60 mit seiner Wirkung auf die gesamte Wirbelsäule. Die Knochen Ihres Tieres stärken Sie, indem Sie den Bereich direkt vor dem Schulterblatt Ihres Tieres durch die Glut erwärmen. An dieser Stelle befindet sich der Punkt Bl11 mit seiner Wirkung auf die Knochen und seiner Blut stärkenden Wirkung. Dadurch unterstützen Sie Ihr Tier bei Arthrose. Zusätzlich können Sie durch das Moxen an der Innenseite des Karpalgelenkes den Punkt Lu9 mit dazu nehmen. Er hat Einfluss auf die Blutgefäße. Bei Spat empfiehlt es sich, auf den Bereich hinter den Ohren, zwischen dem Atlas und dem Axis, mit der „Moxa-Wärme“ einzuwirken. Dadurch stimulieren Sie den Punkt Bl10. Ebenfalls können Sie auch die Gelenke direkt „moxen“, an denen Ihr Tier Beschwerden hat, insbesondere, wenn sich diese durch Kälte verschlimmern. Muskelverspannungen lassen sich mit Moxa lokal lösen. Empfehlenswert ist dazu noch der Bereich an der Innenseite etwas unterhalb des Sprunggelenkes. Dort befindet sich der Punkt Le3. Er wirkt auf die Muskulatur und entspannt.
Disharmonien mit Moxa behandeln
In diesem Abschnitt möchte ich auf einige Symptome verschiedener Disharmoniemuster eingehen. Eine Disharmonie stellt nicht immer eine Krankheit dar, sondern zeigt auch ein Ungleichgewicht innerhalb der fünf Elemente, Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Den genauen Zusammenhang der Elemente und das ausführliche Beschreiben der Disharmoniemuster würde im Rahmen dieses Artikels zu weit führen. Aus diesem Grund beschränke ich mich auf die wesentliche Symptome, bei denen Sie Ihr Tier gerne mit „moxa“ unterstützen können. Bei starken Symptomen, Beschwerden und Erkrankungen ersetzt Moxa nicht den Besuch bei einem Tierarzt oder Tiertherapeuten.
Bei allgemeiner Schwäche, Müdigkeit und Erschöpfung können Sie Ihr Tier stärken, indem Sie Moxa am äußeren Bereich des Knies anwenden. An dieser Stelle befindet sich der Punkt Ma36. Er stabilisiert die Mitte und stärkt das Tier. Er wird „Zusanli“ genannt, was übersetzt „Drei Meilen am Fuß“ bedeutet. Dieser Punkt ist ebenfalls sehr gut bei angehenden Erkältungskrankheiten mit leichtem Frösteln, bei denen sich noch keine Hitze-Symptome wie Fieber und eine rote Zunge mit gelben Belag zeigen. Nehmen Sie gerne den inneren Bereich kurz über dem Karpalgelenk mit dazu, dort befindet sich Lu7. Er reguliert die Poren und das Schwitzen. Dadurch kann der Organismus die eingedrungene Kälte, im Sinne von Erkältung, rausbefördern bevor sie entsteht.
In meinem Artikel „Die fünf Pferdetypen der traditionellen Medizin“ bin ich bereits auf den Milz-Typ eingegangen. Die Tiere haben viel Feuchtigkeit im Körper und neigen häufig zu Durchfall oder Kotwasser. In diesem Fällen bieten sich Moxa ebenfalls an, da Sie durch das Zuführen von Yang, die Feuchtigkeit, somit das Yin, im Organismus abbauen und sich das Gleichgewicht von Yin und Yang dadurch einstellen kann. Der Milz-Typ zeigt sich auch erkenntlich an seiner blassen und feuchten Zunge. Diese Zunge ist häufig gedunsen mit Zahneindrücken an den Seiten und deutet dadurch auch auf Feuchtigkeit im Organismus hin. Sie steht oft in Verbindung mit kalten Gliedmaßen oder dem Erbrechen klarer Flüssigkeiten. Die „MoxaWärme“ wirkt in diesem Fall sehr wohltuend und durch das Zuführen der „YangEnergie“ und Wärme wird der Körper dabei unterstützt, sein Gleichgewicht von Yin und Yang zu erlangen.
Bei Inkontinenz oder Harnträufeln kann Moxa ebenfalls therapeutisch angewendet werden. Dafür empfiehlt es sich, den gesamten Lendenbereich Ihres Tieres zu „moxen“. Dadurch wird die Nieren-Energie gestärkt und die Wärme im Körper des Tieres fördert das Verdampfen der Flüssigkeiten.
Es gibt auch Symptome oder Anzeichen bei den Moxa nicht angewendet werden sollte. Das sind Krebserkrankungen und „Hitze-Symptome“ beispielsweise Entzündungen, Fieber oder eine rote Zunge mit gelben Belag. Bei diesen „HitzeAnzeichen“ ist es besser, dem Körper Yin statt statt Yang zuzuführen oder die Hitze auszuleiten.
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Mehr InformationenHier demonstriere ich eine Moxabehandlung an Camino
Methoden - Abrennen von Beifußkraut
Für eine Moxabehandlung gibt es verschiedene Methoden. Die Variante, bei der Beifußkraut (Artemisia princeps Pampan) auf eine Akupunkturnadel aufgesteckt und angezündet wird, ist für die Anwendung an einem Tier nicht zu empfehlen. Die Tiere können sich bewegen oder losreißen und sich verbrennen oder gar die Umgebung in Brand setzen.
Die Handhabung mit der glimmenden Glut sollte grundsätzlich eine Umsicht mit sich bringen.
Für eine Moxabehandlung am Tier eignet sich sehr gut eine Moxazigarre. Das „Japanische Moxa“ mit der Herkunft aus Kobayashi nehme ich persönlich sehr gerne. Es hat eine gute Qualität und ist durch seine Herkunft aus Japan fein verarbeitet. Dadurch bildet sich eine schöne stabile Glut, die nicht abfällt, zumindest nicht so leicht, dass sie auf das Fell des Tieres fallen könnte. Jedoch sollte immer Vorsicht geboten sein.
Die Moxazigarre wird zunächst angezündet, so dass sich eine vollständige Glut bildet. Es entsteht auch eine Rauch- und Geruchsbildung. Dies sollte bei der Wahl der Räumlichkeiten berücksichtig werden. Es mögen auch nicht alle Menschen typischen „Moxa-Geruch“. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, raucharmes Moxakraut zu verwenden.
Grundsätzlich können alle Körperstellen „gemoxt“ werden. Die Auswahl der Bereiche oder Punkte hängt von den Beschwerden und dem Therapieziel ab. Die Glut der Zigarre wird mit etwas Abstand über das Fell des Tieres geführt. Es ist besonders von Vorteil mit der anderen Hand zwei Finger zu spreizen und die Glut dazwischen zu halten. Dadurch erhalten Sie ein Gefühl für die Wärme und die Intensität, damit es für das Tier nicht zu heiß wird. Bei Tieren mit längerem
Fell bietet es sich an, die Haare mit den Fingern zu Seite zu schieben. Damit wird ein Ansengen der Tierhaare vermieden. Durch das Auflegen der Handseite, mit der die Zigarre gehalten wird, ist ein Abstand zum Tier automatisch vorhanden,
der auch bestehen bleibt, wenn sich das Tier unvorhergesehen bewegt. Die bietet sich gut bei der Behandlung von Pferden an, da auch im Fall, dass sich das Tier erschrickt, die Glut nicht auf das Pferd trifft.
Um einen gleichmäßigen Abstand von Tier und Zigarre zu behalten, bietet sich auch die Methode mit der Moxapfeife an. Dafür wird eine Moxazigarre in eine dafür passende Moxapfeife gesteckt. Durch den Griff besteht eine gute Handhabung und der Kopf der Pfeife lässt sich mit der Zigarre gut über das Tier führen. Durch den Sitz der Zigarre im Pfeifenkopf wird gleichzeitig auch verhindert, dass die direkte Glut versehentlich in Kontakt mit dem Fell, sofern es kurz ist, kommen kann. Auch bei dem Einsatz der Pfeife empfiehlt es sich, den Pfeifenkopf mit dem Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand zu begleiten, um ein Gefühl für die Wärme zu haben und längeres Fell beiseite schieben zu
können.
Abschließend möchte ich Ihnen noch die Moxakiste und den Moxaroller vorstellen. Eine Moxakiste beinhaltet in Abhängigkeit von der Größe vier oder sechs Brennkammern. Jede Kammer wird mit einer Moxazigarre bestückt.
Dadurch erwärmt sich die gesamte Kiste. Sie eignet sich sehr gut, um einen größeren Bereich des Körper zu erwärmen, beispielsweise der gesamte Lendenbereich des Pferdes. Der Moxaroller eignet sich ebenfalls für die Anwendung. Er wird auch mit einem Moxastäbchen gefüllt und über die gewünschten Zonen gerollt.
Ich persönlich bevorzuge die Anwendung, bei der ich ausschließen die Moxazigarre in meiner einen Hand halte. Dadurch habe ich mit meinen Fingern der anderen Hand ein besseres Gefühl für die Wärme und die Intensität. Somit kann ich die Wirkung optimal abstimmen.
Zum Löschen der Zigarre können Sie die Glut etwas anfeuchten oder einen Moxalöscher verwenden. Einige Moxazigarren haben auch eine kleine Kappe, die Sie zum Löschen auf die Glut stecken. Da die Kappe dabei sehr heiß wird, möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, sich nicht daran zu verbrennen.
Beim Löschen mit Wasser, verwenden Sie nur so viel wie nötig, damit die Zigarre nicht feucht und somit unbrauchbar wird.
Die praktische Anwendung am Tier
Gerne möchte ich Ihnen die praktischen Anwendungsmöglichkeiten erklären, damit Sie die bestmögliche Wirkung bei Ihrem Tier erzielen. Grundsätzlich können Sie alle Körperbereiche erwärmen. Mit etwas Abstand führen Sie die Glut langsam über die gewünschten Bereiche, beispielsweise die Wirbelsäule und den Rücken oder die Muskulatur. Um an einer bestimmten Stelle zu bleiben, lassen Sie Glut für einige Sekunden am Tier, weichen dann kurz etwas vom Tier zurück und nähern sich der Stelle erneut an. Dabei können Sie sich auf Ihr Gefühl für die Wärme und auf die Reaktion Ihres Tieres einlassen. Ein kurzzeitiges Zurückführen verhindert eine zu starke Hitzeentwicklung. Mit dieser Art der Anwendung können Sie gezielt einen Akupunkturpunkt stimulieren, Gelenke behandeln oder den Bauchnabel Ihres Tieres „moxen“.
Gerne können Sie auch die Pfoten Ihres Hundes „moxen“ oder den Kronrand und die Ballengrube über dem Huf Ihres Pferdes. An diesen Stellen befinden sich die Ting-Punkte, über die Sie alle Meridiane am Körper Ihres Tieres erreichen
und diese dadurch mit der angenehmen „Yang-Energie“ einer „Moxa-Glut“ auffüllen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei, Ihr Tier mit Moxa zu unterstützen und Beschwerden zu lindern. Ich bin mir sicher, Ihr Tier wird Ihnen ein Feedback geben und es Ihnen danken. Sie erkennen das „Deqi-Gefühl“ daran, dass Ihr Hund sich seine Zunge leckt und gähnt, Ihr Pferd beginnt beim „Qi Erlangen“ abzukauen.
Zuletzt möchte ich noch darauf eingehen, dass bei der Moxabehandlung eine Brandgefahr besteht. Für auftretende Schäden übernehme ich keine Haftung.
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